Beschreibung
Was erinnert werden muss, bleibt vom Vergessen bedroht. Seit Mitte der
neunziger Jahre beschäftigt sich der katholische Theologe Johann Baptist
Metz mit der konstitutionellen Bedrohtheit des anamnetisch verfassten
christlichen Glaubens im Zeitalter der kulturellen Amnesie. Beim
rekonstruktiven Aufschluss dieses kulturkritisch-fundamentaltheologischen
Spannungsfeldes stoßt Cochrane – unter anderem – auf eine ggf.
folgenreiche mögliche theoretische Unverträglichkeit zwischen der
christlichen Erinnerung nach Metz und dem kulturellen Gedächtnis nach Jan
Assmann. Vor einem sich erweiternden modernitätskritischen Hintergrund
wagt er dann eine protagonistische Lesart von Samuel Becketts Warten auf
Godot und Endspiel, die die spiritualitätsgeschichtliche Zwangslage
unserer spätmodernen Glaubenssubjektivität im Sinne der Metzschen memoria
unter den Bedingungen der kulturellen Amnesie kreativ widerspiegelt.