Beschreibung
In ihrem spannenden Lesebuch über Magersucht und Bulimie, das das eigene Schreiben (in
Form von Tagebuchtexten und literarischen Skizzen) mit den Polen “Schreibforschung”,
“Medizin” und “Psychologie” vernetzt, erkämpft sich Marie Sommer eine Ausdrucksform,
mit deren Hilfe es ihr gelingt, die schwierige Sprache der Essstörungen zu “übersetzen” und
das Übersetzte als eine Chance zur Selbstwahrnehmung, Selbstfindung und damit letztlich zur
Gesundung zu begreifen. Deshalb ist das vorliegende Buch ein beeindruckender Beleg für die
heilbringende Wirkung des Schreibens bei der Verarbeitung einer so schweren, zerstöre-
rischen und streckenweise lebensbedrohlichen Krankheit, wie die Autorin sie erlebt hat. Gleichzeitig gelingt es Marie Sommer, den eigenen Findungs- und Selbstverständigungsprozess auch für andere zu öffnen und neue Wege der Kommunikation über Magersucht und
Bulimie zu beschreiten.