Beschreibung
Das Ferne, das Andere, das Fremde in unserer sich neu globalisierenden
Welt ist stets und vor allem der Ferne, der Andere, der Fremde. Das gilt
politisch und wirtschaftlich, zivil und besonders religiös. In Projekten
religiösen Lernens, in denen dies sensibel wahrgenommen wird, bildet sich
die bedrückende Erkenntnis: Der Ferne, der Andere, der Fremde ist weithin
stimmlos, und zwar dadurch, dass ihm kein Hör-Raum zur Verfügung steht.
Junge Menschen empfinden dieses neokolonialistische Defizit als
existenzielle Not und ätzende Provokation. Jugendlichen im
westafrikanischen Senegal für ihre Stimmen einen Hör-Raum schaffen: diesem
Ziel haben die Dialog-Projekte gedient, die in diesem Buch beschrieben und
gedeutet sind. Junge Leute haben den Dialog-Raum genutzt, um ihre
Lebenswelten zu thematisieren, nämlich: Erwartung, Vergnügen, Lust/
Probleme, Ärger, Frust/ Lepra, Aids, Geschlechtskrankheit/ Freude, Glück,
Seligkeit/ Religion, Heiliges, Gott/ Stimme, Adressaten, Voten. Sie
stimmen kritisch für Set-Set 225l, Sauber-machen und Sauber-sein, und für
X 243slou, Schlau-sein und Sich-zu-helfen- wissen. Sie votieren
gesinnungstüchtig für Boul-Fal 233: Sei deiner Aufgabe treu! Sie erheben ihre
Stimme selbstbewusst gegen aktuelle Versklavungen und für konkrete
Gerechtigkeit.
Univ.-Prof. Dr. Engelbert Groß,
Lehrstuhl für Didaktik der Religionslehre, für Katechetik und
Religionspädogogik in der Theologischen Fakultät der Katholischen
Universität Eichstätt-Ingolstadt; Initiator des Bereichs
“Eine-Welt-Religionspõdagogik”.