Beschreibung
Sie sind populär. Ihr Marketing ist aggressiv und unübersehbar. Sie setzen
traditionelle Hochschulen unter Druck. Sie polarisieren die
Bildungspolitik. Manche beschimpfen sie als McUniversity und Titelmühlen.
Andere halten sie für das zeitgemäße Gegenmodell zur Elite-Uni, das das
Bildungsversprechen für nichttraditionelle Studenten einlöst: Das sind die
kommerziellen Hochschulkonzerne Amerikas.
Nach 20 Jahren Wachstum sind die privaten College-Ketten immer noch
Außenseiter in der akademischen Welt. Doch die Börse liebt sie, und die
großen Fonds sichern sich strategische Anteile am Zukunftsmarkt Bildung,
Selbst in der Wirtschaftskrise klettern ihre Aktienkurse.
Unternehmen wie die University of Phoenix sind viele Milliarden Dollar
wert. In der Zeit der Bush-Regierung wurden ihre regulatorischen Fesseln
gelöst. Jetzt drängen die For-Profit-Hochschulen auf den Weltmarkt und
schmieden globale Bildungsketten. In Deutschland sind sie kaum bekannt,
doch kaufen sich die For-Profits längst auf den europäischen Märkten ein.
Woher sie kommen, wie sie ihre hohen Renditen erreichen, wie sie das
Studium organisieren, mit wem sie konkurrieren, wer an ihnen studiert und
lehrt und wie sie die Politik beeinflussen – davon berichtet dieses Buch.
Es ist ein Beitrag zur Debatte um Hochschulreformen,
private Alternativen in der Bildungspolitik und realistische Modelle des
Lebenslangen Lernens.
Marco Althaus
ist Gastprofessor für
Sozialwissenschaften
am Fachbereich Wirtschaft,
Verwaltung und Recht der
Technischen Fachhochschule
Wildau.