Beschreibung
Das “Dreikaiserjahr” 1888 stellt nicht nur eine Zäsur in der deutschen
Geschichte dar, sondern es war auch bedeutsam für Hamburgs Schicksal.
Obwohl die Hamburger in jenem Jahr den Anschluß ihrer Freien und
Hansestadt an das deutsche Zollgebiet hinnehmen mußten, konnten sie dank
geschickter Verhandlungen jedoch einen großzügigen Freihafen behalten.
Dieser Freihafen, der sich noch immer auf Zollprivilegien des Kaisers
Barbarossa aus dem Jahr 1189 stützt, prägt bis in unsere Zeit hinein die
Stadt. Um der Kaufmannschaft die sich anbahnende epochale Umwälzung zu
erleichtern und den wohlstandbringenden Handel zu fördern, wurde im März
1885 im Rahmen eines “Generalplans zur Ausführung des Zollanschlusses” die
Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft (heute: HHLA) gegründet. Im
Vorfeld dieses umfangreichen Projekts zur Schaffung der markanten
Speicherstadt an der Elbe kam es über dessen konkrete Durchführung zu
zähen Auseinandersetzungen zwischen der hamburgischen Regierung, der
Bürgerschaft, mehreren Banken, der Handelskammer und vielen Unternehmern,
bis sich schließlich der Senat und die Norddeutsche Bank mit ihrem Konzept
einer gemischtwirtschaftlichen Unternehmung durchsetzen konnten.
Hier wird ein interessanter Abschnitt der Hamburger Wirtschaftsgeschichte
mit ausführlichen Hinweisen auf ähnliche Vorhaben lebendig dargestellt.
Der Autor ist Steuerberater und arbeitet in Hamburg und
Mailand bei einer internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.