Beschreibung
Christentum und Buddhismus sind in gegensätzlichen Kulturtraditionen
entstanden. Ob es dennoch Vergleichbares, ja Ähnliches gibt, ist eine
bislang offene Frage. Der Dialog zwischen diesen beiden Religionen steht
noch am Anfang und er führt die Gesprächsteilnehmer an die Wurzeln und
Grenzen des eigenen Denkens und Redens. Die vorliegende Arbeit ist ein
Beitrag zum Gespräch mit der japanischen Kyoto-Schule des Buddhismus,
die der christlichen Theologie und der westlichen Philosophie am
weitesten entgegengekommen ist. Besonders der japanische Philosoph Masao Abe
hat mit dem Begriff der Kenosis (Entäußerung, Entleerung), der ja aus der
Christologie stammt, ein entscheidendes Motiv ins Spiel gebracht, das eine
Brücke zwischen Ost und West sein könnte. Der Evangelische Pfarrer Armin
Münch, der in Tübingen, Berlin und Marburg Theologie studiert hat, greift
das Gesprächsangebot Masao Abe’s auf und bringt christlicherseits die
mystische Tradition von Augustin über Meister Eckhart bis
Pavel Florenskij zu Wort. Ein Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf
grundsätzlichen Überlegungen zur Sprache und zum Bild. Erstmals wird ein
“Denken in Dimensionen” in den interreligiösen Dialog eingeführt. Im
Anhang findet sich eine originelle Zusammenstellung des buddhistischen
“Ochsenweges” mit dem christlichen Kreuzweg.