Beschreibung
Zeitgenössischer Kunst, insbesondere der Filmkunst, kommt durch ihre
spezifischen ästhetischen Ausdrucksweisen in hoher formaler und
inhaltlicher Qualität die Fähigkeit zu, mimetische und gewaltsame Prozesse
in Geschichte und Gesellschaft aufzudecken sowie unterdrückten
historischen Leides und unabgegoltener Hoffnungen zu gedenken.
Als ästhetisches Projekt der Moderne impliziert und reflektiert der Film
nicht nur die gewaltsame Substruktur unserer Zivilisation – die
allgemeinen Prozesse der Beschleunigung und Aggression der Moderne – und
deren Neigung, Konflikte durch eine Flucht in fantastische künstliche
Welten zu verdrängen; vielmehr erscheint er auch imstande, durch seine
eigenen technischen und ästhetischen Elemente ein explizites Bewußtsein
dieser Strukturen in ihrer aggressiven und verfremdenden Qualität zu
schaffen und für eine eventuelle “subversive Allianz” mit der Religion
offen zu sein.
Gerhard Larcher, geboren 1946 in Innsbruck, seit 1989 Professor für
Fundamentaltheologie an der Universität Graz. Hauptarbeitsgebiete:
Moderne- u. Modernismusforschung; Französische Religionsphilosophie;
Ästhetik, Bildende Kunst, Film und Theologie.
Franz Grabner, geboren 1955 in Graz, derzeit Redakteur in der Abteilung
Religion des österreichischen Fernsehens. Langjährige leitende Tätigkeit
in der Film- und Medienarbeit im kirchlichen und nichtkirchlichen Dienst.
Christian Wessely, geboren 1965 in Graz, Assistent am Institut für
Fundamentaltheologie der Universität Graz. Forschungsschwerpunkte:
Theologie und Neue Medien, Kommunikationstheorie, Wissenschaftstheorie.