Beschreibung
Die Frage sozialer Entwicklung in ländlichen Regionen wird in der Regel
ökonomisch diskutiert. Dabei verschwinden die sozialen Dimensionen
ländlichen Lebens. Deshalb kritisiert diese Arbeit die
handlungsabgewandten ökonomischen Modelle. Sie entwirft alternativ dazu
aus dem sozialwissenschaftlichen und sozialpädagogischen Blick heraus ein
Konzept eigenständiger Regionalentwicklung im Kontext einer aktivierenden,
den Sozialraum gestaltenden Regionalberatung.
Der theoretische Bezugsrahmen wird entlang der Forschungslage zur
traditionalen und endogenen Regionalforschung herausgearbeitet. Ein
sozialwissenschaftlicher und sozialpädagogischer Handlungsrahmen entsteht,
der die Risiken und Brüche der Modernisierung in ländlichen Regionen
betrachtet und ein regional- und sozialpolitisch motiviertes Vorgehen
einer sozialpädagogisch geleiteten Regionalberatung untermauert. Hierdurch
wird die Selbstthematisierung der ländlichen Bevölkerung in der
Untersuchungsregion Hohenlohe-Franken theoretisch abgestützt und
gleichzeitig praktiziert. So basieren die Ergebnisse der empirischen
Studie auf den Aussagen der Bevölkerung. Es sind ihre Vorstellungen einer
regionalen Sozialentwicklung, die sich in der Arbeit als regionale
Gestaltungsräume, Aneignungshorizonte und Optionen für die sozialen
Qualitäten des Lebens auf dem Land äußern. Die Autorin arbeitet diese in
den Dimensionen von regionaler Partizipation, den sozialen Netzen als
Ressourcen ländlichen Lebens heraus und öffnet damit den Blick auf die
verborgenen Begrenzungen und Lebensbewältigungsfähigkeiten verschiedener
sozialer Gruppen, insbesondere für Frauen und Jugend.