Beschreibung
Wie alle Konfessionen so hat auch das Judentum im Umgang mit
dem Sterben und dem Tod spezifische Rituale entwickelt und
eine soziale Praxis herausgebildet. In dieser
regionalgeschichtlichen Fallstudie zur Altonaer Jüdischen
Gemeinde (1611 – 1873) wird unter Berücksichtigung
bislang vernachlässigter Quellen die soziale Praxis des
Todes am Beispiel der ältesten jüdischen Gemeinde im
norddeutschen Raum rekonstruiert. Im Hintergrund
politischer, sozialer und kultureller Veränderungen wurde
die wechselhafte politische Geschichte Altonas zwischen
Dänemark und Hamburg ebenso wirksam wie der allgemeine und
der innerjüdische Aufklärungsdiskurs des 18. und
19. Jahrhunderts, aber auch die Dynamik von jüdischem
Religionsgesetz (Halacha) einerseits und regionalem
Brauchtum (Minhag) andererseits.