Beschreibung
Hans Asmussen gehört zu jenen markanten protestantischen Theologen, die
dem Gesicht der Evangelischen Kirche Deutschland in diesem Jahrhundert ein
bestimmendes Profil gaben.
Er spielte nicht nur neben Karl Barth und
Martin Niemöller eine führende Rolle im deutschen Kirchenkampf, sondern
von ihm gingen auch entscheidende Impulse für die Entwicklung des
ökumenischen Gespräches aus. Als Präsident der Kirchenkanzlei der EKD
(1945 – 1948) geriet Asmussen zwar aufgrund kirchenpolitischer
Kontroversen in eine gewisse Isolierung. Dies sollte aber seine
theologisch fundierte lebenslange Bemühung um kirchliche Gestalt und
Erneuerung und um die sich ihm mehr und mehr verdeutlichende Verpflichtung
zur Nähe von reformatorischen Kirchen und katholischer Kirche – ohne
Identitätsverlust, aber in Überwindung verengter Identitäten – nicht
vergessen lassen. Seine theologischen Ansätze bleiben ekklesiologisch
bedeutsam und aktuell.
In diesem Band geht es nicht nur um die
zeitgeschichtliche, sondern vor allem um die ökumenisch-ekklesiologische
Bedeutsamkeit Asmussens, die freilich von der evangelischen
Verantwortbarkeit dieser Position abhängt. Die Aufgabe dieser Beiträge
liegt in dieser doppelten Hinsicht.
Josef Außermair ist Professor am Institut
für Ökumenische Theologie und Fundamentaltheologie der
Universität Salzburg.