Beschreibung
Band II deckt mit der Rekonstruktion der klassischen
utopischen Entwürfe der Aufklärung auf dem biographischen
Hintergrund ihrer Autoren (Vairasse, Foigny, Fontenelle,
Fénelon, Lahontan, Schnabel, Morelly, Diderot, Mercier und
R’etif) den Zeitraum von der zweiten Hälfte des 17. bis
zum Beginn des 19. Jahrhunderts ab. Auch wenn diese
Darstellung von der Hegemonie des französischen
Utopiediskurses in der Epoche der Aufklärung ausgeht,
grenzt sie den Fokus ihrer Analyse nicht auf ihn ein.
Vielmehr versucht sie, ihren Untersuchungsgegenstand als ein
gesamteuropäisches Phänomen zu betrachten. Am Beispiel
einschlägiger in Frankreich, England, Deutschland und in
anderer europäischen Ländern entstandener Texte werden
daher unterhalb der Klassiker-Ebene zusätzlich
achtundvierzig literarische Entwürfe vorgestellt, die zwar
utopische Elemente enthalten, aber doch in deutlicher
Abhängigkeit von ihren klassischen Vorbildern stehen. Durch
die Berücksichtigung dieser “Multiplikatoren” soll den
enormen Umbrüchen dieser Epoche hinreichend Rechnung
getragen werden. Dabei wird nicht nur der Übergang von der
Raum- zur Zeitutopie und die Integration individualistischer
Elemente in das utopische Muster thematisiert, sondern auch
der anarchistische Utopie-Entwurf.
Richard Saage ist Professor für
Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg.