Beschreibung
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 änderte
sich schlagartig der Umgang mit Religion in der sowjetischen Presse: Die
Tageszeitungen Pravda, Izvestija und Krasnaja Zvezda stellten die zuvor
vom Staat bekämpften Kirchen nun positiv dar. Ulrike Preuß zeigt, wie die
durch die äußere Bedrohung motivierte Zusammenarbeit zwischen Kirchen und
Sowjetführung durch die Medien diskursiv vorbereitet wurde. Ihre Analyse
basiert auf bisher zu diesem Thema nicht systematisch untersuchten
Zeitungen und liefert eine differenzierte Sicht auf die liberale Phase von
Stalins Religionspolitik in den frühen 40er Jahren.