Beschreibung
Jugendgewalt wird in der Öffentlichkeit mit besonderer Sensibilität
wahrgenommen. Einzelereignisse werden – oft medial überzeichnet – zu
Vorboten eines prognostizierten gesellschaftlichen Verfalles stilisiert.
Vermeintliche Ursachen sind bald gefunden: mangelnde Erziehung, Einfluss
der Medien, Orientierungslosigkeit und Werteverfall. Und man ist sich
einig: Der Gewalt muss Einhalt geboten werden. Doch so einfach lässt sie
sich nicht domestizieren. Gut gemeinte Interventionen wie einmalige
Sozialtrainings für Jugendliche greifen zu kurz.
Gewaltphänomene führen zu grundsätzlichen Fragestellungen, die sowohl
Jugendliche als auch deren soziales und gesellschaftliches Umfeld
betreffen. Und mehr noch: Sie erfordern eine Begegnung und
Auseinandersetzung mit Jugendlichen und deren Lern- und Lebenswelten.