Christliches Sprachspiel und religiöse Erfahrung – Wittgenstein und die Theologie

ab 25,90 

Thomas Niedballa

ISBN 978-3-89473-661-5
Band-Nr. 3
Jahr 1993
Seiten 300
Bindung broschiert
Reihe Studien zur systematischen Theologie und Ethik

Artikelnummer: 978-3-89473-661-5 Kategorien: ,

Beschreibung

Die Bedeutung der christlichen Aussagen und Begriffe
darzulegen und Verständnisschwierigkeiten zu beseitigen –
ist die immer wieder aktuelle Aufgabe einer Theologie, die
die Sprache des Glaubens analysiert. Als Gesprächspartner
und Vorbild bieten sich seit einigen Jahren Ludwig
Wittgensteins Sprachspiel-Konzept und die angelsächsische
sprachanalytische Religionsphilosophie an. Kann man das
christliche Reden von Gott bestimmen, indem man die
Verhaltensweisen, Gebräuche und Wortverwendungen der
Christen feststellt, beschreibt, vergleicht und so den Sinn
herausfindet? Folgt man Wittgenstein, so sollte es möglich
sein, das Regelwerk christlichen Redens von Gott so
herauszuarbeiten und als empirische Größe darzulegen. Die
vorliegende Arbeit befaßt sich mit Wittgensteins Konzept
und analysiert den Ertrag, den die sprachanalytische Methode
in der deutschsprachigen Theologie erbracht hat.
Doch die Hoffnung, das Reden von Gott in dieser Weise zu
bestimmen, trügt. Der analytische Weg, der sich neutral,
wissenschaftlich und distanziert versteht, verfängt sich im
Dickicht des empirischen Pluralismus des Redens und
übersieht die nicht-empirische Dimension von Sprache und
Erfahrung.
Stattdessen, so die These der Arbeit, geht es um eine
Begegnung mit der story, die Gott mit Jesus Christus
und mit jedem von uns hat. Diese Geschichte metaphorisch zu
verstehen und zu erzählen, das ist der Weg, der den Sinn
christlicher Rede ans Licht bringt.
Eine neutrale, wissenschaftliche Analyse, die Formulierungen
vergleicht und Argumentationen untersucht, hat nur relatives
Recht. Sie kann niemals Ausgangspunkt von Theologie sein,
sondern sie muß eingebettet werden in den Rahmen einer
Theologie, die sich schon auf das Geheimnis und die
story Gottes eingelassen hat. Wie das dann möglich ist,
wird exemplarisch gezeigt.