Beschreibung
Androzentrische Perspektiven in der Philosophie und ihren Bildungsprozessen tarnen sich oft als geschlechtsneutral und haben so im wissenschaftlichen Diskurs bisher kaum Beachtung gefunden. Um sie sichtbar zu machen, bedient sich die vorliegende Arbeit der Erkenntnisse und Untersuchungsmethoden der philosophischen Frauen- und Geschlechterforschung. Philosophie als gendered concept zu interpretieren eröffnet Möglichkeiten, das Selbstverständnis des Faches auf zahlreichen Ebenen neu auszuloten. Die klassische Frage neuzeitlicher Anthropologie Was ist der Mensch? kann durch eine Genderperspektive neu fokussiert werden und offeriert – unter Bezugnahme kulturreflexiver Impulse – lohnende Akzentuierungen für philosophische Bildungsprozesse.
Dr. Kinga Golus lehrt Philosophie und ihre Didaktik an der Universität Bielefeld.