Beschreibung
Die Empirisierung der Deutschdidaktik und in ihrer Folge die
Kompetenzorientierung und Standardisierung von Lehren und
Lernen an Schulen und Universitäten haben inzwischen zu
einem offenkundigen Kollateralschaden geführt, der den Kern
didaktischen Denkens und Handelns auf schleichende Weise
erodiert. Wenn Inhalte nicht mehr begründet ausgewählt und
hinterfragt werden und Methoden das angestrengte Nachdenken
über einen Gegenstand ersetzen, dann verschwindet die
Didaktik allmählich. Am Beispiel der Schreibdidaktik lässt
sich schon heute zeigen, was passiert, wenn das Schreiben
immer weniger als Verstehens- und Imaginationsarbeit bzw.
als eine ganzheitliche und reflexive Erfahrung betrachtet
wird.