Christentum und Dissidenz

Die Geschichte des Christentums ist von Beginn an auch eine Geschichte der Streit- und Debattierkultur. Das dissentio der Gegenrede erfuhr allerdings im Laufe der Geschichte des Christentums eine lebensgefährliche Wendung: Bewegungen – als Dissidenten wahrgenommen – wurden unter Zuhilfenahme der weltlichen Macht zu Ketzern abgestempelt. Wer sich der vielbeschworenen opinio communis verweigerte, wurde nicht nur als Vertreter von konträren Meinungen wahrgenommen, sondern als gleichsam asozial, areligiös, böswillig und kriminell. Das Augenmerk der Reihe liegt somit auf dem hochaktuellen Wechselverhältnis von Norm und Abweichung von der Norm: Für den Einzelnen mit Leid und Opfer verbunden, bleibt solches Ringen für den Prozess der Wahrheitssuche unverzichtbar.

Herausgegeben von Prof. Dr. Daniela Müller

Editorial Board
Gian Ackermans,
Anne Brenon,
David Zbíral

View:24/48/All/

Zeigt alle 5 Ergebnisse